Purpurrot blühende Futter-Leguminose in wenig intensiv genutzten Wiesen.
Ihre Wertschätzung hat zugenommen, seit erwiesen ist, dass ihr Tanningehalt bei Wiederkäuern die Stickstoff-Ausscheidung reduzieren hilft und Magen-Darm-Parasiten hemmt.
Unterscheidung zwischen Wildformen in Naturwiesen «Gewöhnliche Esparsette» und der «Mehrschnittigen oder Saat-Esparsette» in Kunstwiesen.
Trockenheitszeiger. Indikatorart in den Biodiversitätsflächen für die Qualitätsstufe II.
Pfahlwurzel.
Stängel aufrecht oder in einem Bogen aufsteigend, bis 60 cm hoch.
Die Blätter sind vielpaarig gefiedert, weisen 7 – 13 Teilblättchen-Paare auf, mit einem Mittelblättchen an der Blattspitze (keine Ranke, ≠ Wicken).
Teilblättchen lang und schmal, mit vielen V-förmigen Blattnerven, unten locker behaart.
Blüten rosa bis purpurrot, dunkel gestreift. Blütenstand lang, zugespitzt, an langem Stiel.
Wildform blüht im späten Frühjahr und Sommer, nur 1x pro Jahr. Mehrschnittige Esparsette blüht schon im Saatjahr.
Wildformen sind sehr ausdauernd, aber konkurrenzschwach.
Die Zuchtsorten entwickeln sich rasch, sind aber weniger ausdauernd.
Tal- bis Berggebiet.
Auf trocken-warmen, sonnigen, kalkhaltigen, mageren oder kaum gedüngten Böden. Meist in Trespen-, Fromental-, oder Goldhaferwiesen.
Nur wenig intensiv nutzen, nicht weiden. Zuchtsorten maximal 3x schneiden. Erster Schnitt nicht vor der Vollblüte.
Esparsette braucht keine N-Düngung.
Futterbaulicher Wert
Wertvolle Futterpflanze mit guter Eignung für Dürrfutter und Silage.
Esparsette-Gras-Mischungen sind auch bei Trockenheit noch ertragreich und liefern gehaltvolles Futter. Zuchtsorten können verdrängend wirken.
Esparsette ist reich an Gerbstoffen (Tanninen). Diese reduzieren die Stickstoffausscheidung bei Wiederkäuern und hemmen Magen-Darm-Parasiten (deshalb geeignet als Futter für Kleinwiederkäuer).
Die Wildform ist eine Indikatorart in den Biodiversitätsflächen (gemäss DZV, Weisungen Anhang 4) für die Qualitätsstufe II (ganze Schweiz).
Ökologisch sehr wertvoll: Pollenpflanze für Wildbienen, Raupennahrung für Bläulinge und das Widderchen.
Einheimische Ökotypen der „Gewöhnlichen Esparsette“ werden in Mischungen für Blumenreiche Heuwiesen eingesetzt.
Geprüfte und empfohlene Sorten der „Mehrschnittigen Esparsette“ kommen in Dreijährigen Esparsette-Gras-Mischungen für wenig intensive Nutzung vor.
Es kommen Sorten aus Schweizer Züchtung zum Einsatz.