MENU

Zeigerwerte und Ansprüche der Gräser

Auf den Naturwiesen, Weiden, Alpweiden und auf längerdauernden Kunstwiesen lassen sich aus dem Vorkommen und der Entwicklung der verschiedenen Gräser wertvolle Hinweise über die Standortverhältnisse (Boden, Wasserhaushalt, Nährstoffverfügbarkeit usw.) und die Art und Häufigkeit von Nutzung und Düngung ablesen.

Wenn wir die Gräser mit den markantesten Eigenschaften (Zeigerwerten) herausgreifen, lässt sich die folgende vereinfachte Einteilung auflisten:

Die Einteilung erfolgt nach …

Weidegräser (rasenbildend):

  • Englisches Raigras (erträgt auch intensive Schnittnutzung)
  • Wiesenrispengras
  • Kammgras (vor allem in höheren Lagen)
  • Ausläufer-Straussgras (übernutzte Weiden)

Mähgräser (horstbildend):

  • Intensive Nutzung: Italienisches Raigras, Westerwoldisches Raigras, Bastard-Raigras
  • Mittelintensive Nutzung: Wolliges Honiggras
  • Wenig intensive Nutzung: Fromental, Goldhafer, Rotes Straussgras
  • Extensive Nutzung: Flaumhafer, Aufrechte Trespe, Zittergras

Trockenheitsverträglich: Knaulgras, Fromental, Rohrschwingel Trockenheits- und nässeempfindlich: Alle Raigräser ertragen trockene und feuchte Standorte: Wiesenrispengras, Rotschwingel, Quecke, Wiesenfuchsschwanz Trockenheitszeiger: Aufrechte Trespe, Flaumhafer (wenn stark vertreten) Feuchtigkeitszeiger: Wiesenfuchsschwanz

intensiv: Alle Raigräser, Wiesenrispengras, Wiesenfuchsschwanz, Knaulgras, Quecke wenig intensiv: Fromental, Goldhafer Magerkeitszeiger: Zittergras, Aufrechte Trespe, Flaumhafer, Ruchgras, Rotschwingel (nur in tiefen Lagen), Borstgras (saure Böden)

Wärmebedürftig: Alle Raigräser, Fromental können bis in kühle Lagen vorkommen: Alle übrigen Gräser

Bei der Festlegung des Futterbaulichen Werts der Gräser müssen zudem folgende Eigenschaften berücksichtigt werden:

Lückenfüller:

  • Gemeines Rispengras
  • Weiche Trespe, Ausläufer-Straussgras

schlecht: Quecke, Wolliges Honiggras, Trespen (Ausnahme: Zuchtsorten), Rohrschwingel (Wildformen), Ruchgras, Flaumhafer, Ausläufer-Straussgras, Einjähriges Rispengras, Borstgras mittelwertig: Timothe, Rotschwingel, Fromental, Rohrschwingel (Zuchtsorten) gut, wertvoll: Alle übrigen Gräser, falls rechtzeitig genutzt

(Abweichungen bei Zuchtsorten)

sehr frühreif: Ruchgras, Wiesenfuchsschwanz frühreif: Weiche Trespe, Flaumhafer, Gemeines Rispengras spätreif: Timothe, Straussgräser, Quecke

(nur Gräser für Kunstwiesen)

einjährig, ohne Überwinterung: Westerwoldisches Raigras zweijährig, eine Überwinterung: Italienisches Raigras (in den Naturwiesen gibt es auch mehrjährige Formen) drei- bis mehrjährig:

  • Übrige gesäte Gräser
  • Bastard-Raigras und Wiesenschwingel sind nach zwei Überwinterungen teils nicht mehr oder nur noch schwach vorhanden (Sortenunterschiede)
  • Knaulgras ist allgemein bezüglich Ausdauer am sichersten

Hier die Zeigerwerte, Standort- und Bewirtschaftungsansprüche sowie der Futterbauliche Wert von 24 landwirtschaftlich wichtigen Gräsern im Überblick.